Apropos Psychologie!

Apropos Psychologie!

Junfermann Verlag

Immer alles 1000-prozentig machen? Warum habe ich immer was an mir herumzumäkeln? Müsste ich nicht einfach mal genießen? Glücklich sein? Ich bin wie ich bin! Oder doch besser flüchten? Und wohin dann? … Wovor habe ich eigentlich Angst? Antworten auf diese und andere Fragen gibt es in Gesprächen mit Psycholog:innen, Psychotherapeut:innen und Coaches. Du erfährst aus erster Hand Tricks für ein einfacheres Leben, erhältst überraschende Einblicke in persönliche Erfahrungen und Entwicklungen und lernst eine ganze Menge darüber, wie wir manchmal ticken und warum. Alle zwei Wochen mittwochs neu.

Kategorien: Bildung

Hören Sie sich die letzte Folge an:

Allein sein heißt nicht einsam sein. Einsamkeit kann auch in der Beziehung mit anderen Menschen empfunden werden. Was hat die Pandemie mit  der Aufforderung zum Social Distancing mit den Menschen gemacht? Gerade viele junge Menschen sind mit dem Gefühl der Einsamkeit nicht zurechtgekommen und haben eine psychische Störung entwickelt, sagt Professorin Dr. Sonia Lippke. Die Gesundheitspsychologin und Verhaltensmedizinerin an der Constructor University Bremen spricht über Wege aus der Einsamkeit und darüber, in Reflexion mit sich zu gehen und in den Dialog. Social Distancing hat die Psyche belastet Was ist gefährlicher, das Virus oder die Einsamkeit? Dieser Frage stellten sich die Forschenden angesichts nachhaltig steigender Zahlen von psychisch Erkrankten nach der Pandemie. Das Social Distancing hat vor allem jenen geschadet, die vorbelastet in die Pandemie gegangen sind. Weniger waren die betroffen, die in ihrer Kindheit eine gute und sichere Bindung erfahren haben. Frauen haben mehr Erwartungen an eine Beziehung als Männer. Sie kämpfen stärker um die Beziehungsqualität. Während sie nach im Allgemeinen ein größeres Netzwerk pflegen, suchen sich Männer eine neue Partnerin, um vertrauten Verhaltensmustern zu verfallen. „Eine neue Partnerschaft ist keine Garantie dafür, dass die Einsamkeit abnimmt“, so Dr. Lippke. Das Gefühl der Einsamkeit aber habe nichts mit dem Geschlecht zu tun. Hier hilft der Blick auf die Beziehungsmuster und darauf, das eigene Verhalten zu verändern. Zeit für sich, Zeit für die anderen Zeit für sich selbst zu haben, um in Reflexion mit sich und den eigenen Bedürfnissen gehen zu können, ist sehr wichtig. Die Pandemie habe dies gerade bei jungen Eltern gezeigt, die zwischen Familie, Haushalt und Job ständige Präsenz zeigen mussten. Studien haben außerdem gezeigt, dass jüngere Menschen es schwerer haben, Emotionen im Gesicht abzulesen. Sie haben soziale Kompetenzen nicht so erlernt wie ältere Menschen. Vielmehr hätten sie in Konferenzen oder Video-Calls Filter und andere digitale skills eingesetzt, um Standards zu entsprechen. Es gibt einen Weg heraus über Selbsthilfe oder professionelle Hilfe. Spezielle Werkzeuge können aus der Isolation helfen, Gefühle und Gedanken zu orten sowie Brücken zu anderen Menschen zu bauen. Mitunter können das spaßige Methoden wie das Menschen-Bingo sein. Das Ziel aber lautet immer mit anderen in Kontakt zu kommen. Prof. Dr. Sonia Lippke lehrt an der Constructor University Bremen Gesundheitspsychologie und Verhaltensmedizin Buchtipp: Prof. Dr. Sonia Lippke/Christiane Smidt: Verbunden statt einsam – Wege zu mehr Resonanz mit sich und anderen, Junfermann-Verlag 2024  Hier kannst du Fau Lippke in einen Fernsehinterview erleben: https://www.butenunbinnen.de/videos/gesundheitspsychologie-einsamkeit-pandemie-corona-soziale-medien-100.html Folge direkt herunterladen

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